Das Druck-ABC: L wie Lack

In diesem Beitrag erfährst du welche Lacke beim Druck verwendet werden und was ihr Einsatzzweck ist.
Veröffentlicht am 09 November 2021, 11:45 Uhr

Lacke werden in der Drucktechnik vor allem in der Weiterverarbeitung und Druckveredelung eingesetzt. Nachdem die einzelnen Druckfarben auf den jeweiligen Bedruckstoff aufgetragen wurden, erfolgt die Weiterverarbeitung. Spezielle Lacke sollen die Haltbarkeit des Bedruckstoffes erhöhen oder für ein glänzendes Finish sorgen.

Flächig aufgetragene transparente Lacke schützen die Oberfläche der Druckprodukte vor Abrieb und Wassereinwirkung. Mit Spotlackierungen und dekorativen Lackfarben werden gängige Veredelungsvarianten umgesetzt. Im Druckverfahren kommen wasser- und lösemittelbasierte Lacke und UV-Lacke zum Einsatz. Eine Kombination unterschiedlicher Lackvarianten ist möglich. Die meisten Lacke erhalten auf dem Papier ihre Elastizität aufrecht. Die Weiterverarbeitung (Stanzungen, Beschnitt, Folienprägung etc.) kann problemlos erfolgen.

Öldrucklack

Öldrucklacke bestehen aus pigmentloser Farbe. Der dünne Auftrag erfolgt mittels Primer auf Dispersionsbasis. Öldrucklacke verhalten sich im Druckverfahren wie herkömmliche Offsetfarben. Eine Weiterverarbeitung im normalen Druckprozess ist möglich. Die langen Trocknungszeiten sind trotz der überzeugenden Glanz- oder Matteffekte ein Nachteil. Nach einiger Zeit können leichte Vergilbungseffekte auftreten.

Dispersions- oder Wasserlack

Diese Lackvarianten bestehen zu einem großen Teil aus Wasser. Weitere Inhaltsstoffe wie Harze, Wachse und Stabilisatoren sorgen für eine überzeugende Druckveredelung. Im Wasser sind feine lackbildende Substanzen enthalten, die im Lackwerk der Maschine auf den Bedruckstoff aufgetragen werden. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, müssen Dispersionslacke alkaliecht sein.

Besonders im Offsetdruck ist ein Lackierung notwendig um das Produkt vor Farbabrieb zu schützen. Ob matt oder glänzend ist nicht entscheidend.

Der Drucklack wird nach dem fertigen Druckprozess auf das Papier aufgetragen. Aufgrund des hohen Wassergehalts trocknet das veredelte Produkt schnell. Durch gezielte Wärmezufuhr kann der Prozess beschleunigt werden. Eine hohe Weiterverarbeitungsgeschwindigkeit wird gewährleistet. Neutrallack verbessert die Papiereigenschaft und sorgt für eine matte oder glänzende Oberfläche. Spannende Effektpigmente sind ebenfalls per Dispersionslack übertragbar. Dispersionslacke werden im Offset-, Flexo- oder Tiefdruckverfahren angewendet. Vergilbungseffekte treten bei Dispersionslacken nicht auf.

UV-Lack

Spezielle UV-Lacke werden im Offset- und Flexodruck verwendet. Die Druckmaschine benötigt spezielle Bauteile wie Farbwalzen, Gummitücher. Mit diesen Speziallacken wird in der Druckindustrie der höchste Glanzwert oder die beste Mattigkeit erzielt. UV-härtende Drucklacke sind frei von Lösemitteln und enthalten kleine fotoaktive Kunststoffteilchen, die unter Einwirkung von UV-Licht aushärten (Polymerisation). Dadurch entstehen keinerlei Wartezeiten in der Weiterverarbeitung. Eine glänzende Schicht entsteht, ganz ohne lange Trocknungszeit. Der Auftrag des UV-Lacks (flächig oder partiell) erfolgt mit einer Walze.

Stärkere Lackschichten mit partiellen UV-Lack sorgen für einen ansprechenden 3D-Effekt. Die Blicke werden auf diese Weise gezielt auf einzelne Gestaltungselemente wie Firmenname oder Logo gelenkt. Bedruckstoffe mit glatter Oberfläche und geringer Saugfähigkeit eignen sich für diese Veredelungsvariante. Oberflächen mit UV-Lack sind besonders widerstandsfähig und unempfindlich gegenüber Kratzern. Nachteilig ist, dass die optischen Aufheller des Lacks unter UV-Einstrahlung vergilben können. Leider haftet der Lack auf einigen Materialien nicht gut.

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