Das Druck-ABC: P wie Passerkreuze

In diesem Beitrag wird näher auf die Platzierung der Passer, häufige Passerfehler und deren Ursachen sowie der Aspekt der Qualitätssicherung eingegangen.
Veröffentlicht am 03 Januar 2022, 13:10 Uhr

Im Vierfarbdruck (CMYK) werden die Druckfarben in aufeinanderfolgenden Druckgängen übereinander gedruckt. Dadurch entsteht das endgültige Druckbild mit den einzelnen Farbabstufungen. Spezielle Druckmarken, sogenannte Passermarken, sind Markierungen zur exakten Positionierung der Farbauszüge. Erfolgen die Druckgänge nicht passgenau, kommt es zu Qualitätseinbußen. Das Druckbild erschient aufgrund der Farbverschiebungen unscharf oder verschwommen und Blitzer können entstehen.

Das Passerkreuz wird auf auf jedem Druckbogen zur Kontrolle für den Drucker mitgedruckt

Passermarken sind in der Drucktechnik und Typografie unverzichtbar. Diese Markierungen werden bereits in den Druckdaten, auf Druckvorlagen, Druckformen und / oder Druckbögen aufgebracht. Das Symbol erinnert an ein Fadenkreuz und wird auch als Passkreuz oder Passer bezeichnet. Mit Hilfe der Druckmarke gelingt es, die Druckformen passgenau zu montieren. Im Vierfarbdruck dient die Marke zur exakten Positionierung der einzelnen Farbauszüge, um einen perfekten Übereinanderdruck zu erhalten.

Platzierung der Passer

Passermarken werden außerhalb des Beschnitts gesetzt, da sie im Druckbild nicht sichtbar sein sollen. Üblich ist ein Abstand von zwei bis vier Millimeter zum Seitenformat. Die Kontrollmarken weisen eine geringe Strichstärke von etwa 0,1 Millimeter auf. Insgesamt sind Passerkreuze etwa vier bis zehn Millimeter groß. Auf einem Druckbogen befinden sich in der Regel vier Passermarken.

Häufige Passerfehler und deren Ursache

Als Fehlpasser werden in der Druckbranche falsch gesetzte oder fehlerhaft gedruckte Passermarken bezeichnet. Passer-Ungenauigkeiten führen zu Farbverschiebungen, unscharfen Druckbildern und Blitzern. Erkennbar sind diese Ungenauigkeiten an Passermarken, die nicht exakt übereinander gedruckt wurden.

Um Fehler zu vermeiden muss genau gearbeitet werden

Die Ursachen sind vielfältig. Eine ungenaue Anlage des Druckbogens am Anleger sorgt dafür, dass der Druckbogen nicht exakt in der gleichen Position durch die Druckmaschine läuft. Der Anleger muss nachjustiert werden, um den Fehler zu beseitigen. Passerprobleme entstehen auch durch veränderte Laufgeschwindigkeiten im Fortdruck. Diese Passerdifferenzen können im Druckprozess durch Einstellungsanpassungen korrigiert werden. Ändert sich das Verhalten des Bedruckstoffs im Prozess, kann es ebenfalls zu Fehlern kommen, die durch neue Maschineneinstellungen ausgeglichen werden müssen. Ursachen dafür liegen beispielsweise in den individuellen Papierlagerbedingungen. Weitere Auslöser für Fehlpasser sind neben der falschen Montage von Druckformen auch ungenaue Rasterweiten oder der Einsatz anderer Farben, die für den bisherigen Druckprozess noch nicht genutzt wurden.

Qualitätssicherung

Moderne Rollendruckmaschinen bieten technische Möglichkeiten zur Kontrolle der Passergenauigkeit mit automatischer Passersteuerung (Inline-Farbregistermessung). Sensoren messen während des Drucks die Position der Passermarken. Sobald diese nicht mehr korrekt übereinanderstehen, werden die Druckwerke automatisch angepasst.

Welche Kriterien für die Passergenauigkeit eines Druckprodukts gelten, ist in der Norm ISO 12647-2 und in einem Branchenpapier des Bundesverbands Druck und Medien festgelegt. Nach dem Druck fallen die Passermarken durch den Beschnitt des Printprodukts weg. Über DTP-Publishing-Software wie Adobe InDesign und QuarkXpress oder spezielle PrePress-Programme werden Passvermerken angelegt. Die meisten Druckereien fügen die Druckmarken jedoch selbst hinzu. So wird vermieden, dass falsch angelegte Passer- und Schnittmarken das Druckergebnis beeinflussen.

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