Die Geschichte des Drucks - Teil 3: Entstehung des Mehrfarb- und Bilderdrucks

Nach dem wir im letzten Beitrag näher auf den Erfinder Gutenberg und seine Nachfolger eingegangen sind, widmen wir uns nun der Entwicklung des Farbdrucks.
Veröffentlicht am 02 September 2021, 11:02 Uhr

Die Erfindung der Buchpresse (Buchdruck) mit beweglichen Lettern um 1450 durch Gutenberg war ein Meilenstein der Geschichte. Noch nie ließen sich Informationen so schnell und billig replizieren und unter die Leute bringen, womit das Buch wohl als das erste Massenmedium überhaupt gilt.

Die Chinesen hingegen, die das Papier erfanden, waren es auch, die das erste Druckverfahren entwickelten: Den sogenannten Steindruck, bei dem nasses Papier auf einen bearbeiteten Stein gedrückt und mit Farbe ausgebürstet wurde. Texte konnten so vervielfältigt werden.
Bei dem ältesten bekannten Druckwerk handelt es sich um eine 5m lange Pergamentrolle mit einem buddhistischen Text aus China, der mit Hilfe des Holztafeldruck im Jahre 868 entstand.

Drei-Farb-Druck

Der RGB-Farbraum wird beispielsweise bei der Darstellung auf Bildschirmen verwendet

Nach dem Erfolg Gutenbergs und der ersten schwarz-weiß Druckerpressen sollte es noch mehrere 100 Jahre dauern, bis die ersten farbigen Illustrationen möglich waren.
Der Franzose Jakop Christoph Le Blon, ein Maler und Kupferstecher, experimentierte erstmals 1710 mit Kupferplatten. Als er sieben Jahre später seine Drei-Farben-Theorie aufstellte, nach der sich alle Farben aus den Grundtönen Rot, Blau und Geld mischen lassen, erhielt er ein 14 Jahre lang geltendes Vorrecht auf die Replikation farbiger Bilder.

Lithographie: CMYK-Druck

Diese Abkürzung steht für:

  • Cyan (blau)
  • Magenta (rot)
  • Yellow (gelb)
  • Key (schwarz)

Hier wurde das Drei-Farben-Modell durch schwarz ergänzt, um möglichst detaillierte Kontraste zu erhalten.
Die Lithographie bildete das gängigste Flachdruckverfahren im 19. Jahrhundert. Die farbige Version, als Chromolithographie bezeichnet, meldete 1837 Godefroy Engelmann als Patent an. Sie gilt bis in die 1930er Jahre als gängigstes Verfahren für farbige Drucke und Illustrationen, war aber mit hohem Kosten-und Zeitaufwand verbunden.

Druck-Entwicklung im 20. Jahrhundert

Farbdruck war jetzt zwar in hohen Auflagen möglich, aber immer noch kostspielig. Die lustigen Taschenbücher beispielsweise wurden die ersten 20 Jahre zur Hälfte schwarz-weiß gedruckt und erst ab 1987 setzte sich die Voll-Coloration durch.

Der Farbdruck ist heute nicht mehr wegzudenken

Das Trockenkopierverfahren, auch „Xerographie“ genannt, ist 1959 das erste, welches normales, unbeschichtetes Papier bedrucken konnte. Die später in „Xerox“ umbenannte Haloid Company erwarb das Patent 1947 und brachte zwei Jahre später den ersten kommerziellen Drucker heraus. Walt Disney nutzte die Technik der Firma zur Animation seiner Trickfilme.
Xerox Corporation ist bis heute einer der größten Hersteller von Kopiergeräten.

Ab 1960 war es möglich, alte Werke neu zu drucken, seltene oder vergriffene Bücher und Illustrationen konnten originalgetreu neu aufgelegt und der Vergessenheit noch einmal entrissen werden. Vor allem für ältere Bibliotheken spielte dies eine nicht unerhebliche Rolle.

Der Druck von heute

Wenn du heutzutage ein Buch oder ein Foto in die Hand nimmst, machst du dir selten Gedanken über die Geschichte dahinter; Bücher gehören längst zum Alltag und werden in großen Teilen schon digitalisiert. Trotzdem ist es faszinierend dir vorzustellen, wie gedruckte Wörter und Bilder die Kultur und Entwicklung der Menschheit bis heute beeinflussen, von den ersten Siegeln und Stempel, bis hin zu hochmodernen Vollfarb-Laserdruckern.

Für die weiteren Teile unserer Geschichte des Drucks sowie interessante Beiträge rund um die Themen Kartons und Verpackungen, Etiketten und Werbemittel findest du in unserem Marketing-Ratgeber auf B2Markt.