Die Geschichte des Drucks - Teil 4: Verbreitung der Drucktechnik

Wie sich der Vorgang des Drucks ausbreitete und die Welt für immer veränderte, erfährst du im vierten und damit vorletzten Teil unserer Druck-Geschichte-Reihe.
Veröffentlicht am 15 Oktober 2021, 11:00 Uhr

Die Anfänge

Das Prinzip des Drucks lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Schon die Babylonier experimentierten mit eingeprägten Inschriften, in Athen nutzte man gravierte Kupferplatten, um Landkarten herzustellen und in Rom wurden geschnitzte Stempel und Tafeln aus Elfenbein verwendet. Cicero wird ein Ausspruch zugeschrieben, der sich bereits auf den Typensatz - also das Zusammensetzen einzelner Buchstaben - bezieht, anderthalb Jahrtausende vor seiner tatsächlichen Erfindung.

Im 6. Jahrhundert wurde in China der Holztafeldruck angewandt, bei dem der Text in eine Holztafel graviert und anschließend auf Papier gepresst wird. Historischen Quellen zufolge befahl im Jahre 593 der amtierende Kaiser, alle noch nicht veröffentlichten Schriften zu drucken und herauszugeben.

Reise um die Welt

Der Buchdruck wurde immer weiter vereinfacht und automatisiert

Der Buchdruck mit beweglichen Lettern, so wie wir ihn kennen, begann seinen Siegeszug um 1450 in Mainz. Nach seiner Erfindung durch Johannes Gutenberg breitete er sich rasant aus, erste Druckereien entstanden in Städten wie Bamberg und Straßburg und wenig später auch in Italien. Frankreich und die Schweiz gehörten ebenfalls zu den frühen Druckorten. Nach und nach folgte die Verbreitung in ganz Europa. Im 16. Jahrhundert existierten allein in Deutschland bereits 400 Druckereien.
Zwar etablierte sich der Buchdruck in Europa binnen weniger Jahre, bis zu seiner weltweiten Ausbreitung sollte es jedoch bis zum 19. Jahrhundert dauern.

Bedeutung von Städten, Bistümern und Handelswegen

Von entscheidender Bedeutung für die schnelle Entwicklung in Europa waren die Städte, die Zentren von Kunst und Handwerk waren. Zudem ist es kein Zufall, dass viele der ersten Druckorte Sitz eines Bistums waren, waren doch die Bischöfe besonders daran interessiert, einheitliche Texte für ihre Geistlichkeit zu produzieren. Als Verbindung zwischen den Städten spielten alte und neue Handelswege eine wichtige Rolle. Sie wurden nicht nur von Händlern genutzt, viele Drucker begaben sich auch auf Wanderschaft und verbreiteten so ihr Wissen in ganz Mitteleuropa.

Was wurde gedruckt?

Die Entwicklung des Drucks wurde anfangs hauptsächlich von Bistümern vorangetrieben

Die Übersetzung der Bibel ins Deutsche von Martin Luther gilt als einer der ersten Bestseller der Welt, sie gehörte in vielen Haushalten regelrecht zum Inventar. Neben Büchern wurden auch große Mengen an Flugblättern und Flugschriften produziert, deren Inhalt oft religiöser Natur war, soziale Themen aufgreifen oder von politischer Brisanz sein konnte. So kam es, dass der Buchdruck eine wahre Revolution in Gang setzte und das Medienzeitalter einläutete. Er war stärkster Motor des Fortschritts, bis zur Erfindung der Telekommunikation, des Computers und des Internets.

Lese auch die weiteren Teile der Serie "Die wichtigsten Druckverfahren" in unserem Marketing-Ratgeber. Auf B2Markt kannst du zu dem die Preise unterschiedlicher Anbieter für Kartons & Verpackungen, Etiketten und Werbegeschenke vergleichen.