Die wichtigsten Druckverfahren: Teil 3: Offsetdruck

Ein stark etabliertes Druckverfahren ist der Offsetdruck. Wodurch sich dieser von anderen absetzt und welche Produkte damit produziert werden, liest du hier.
Veröffentlicht am 11 März 2021, 11:00 Uhr

Das moderne Offsetdruckverfahren ist günstig und vielseitig

Werbedrucksachen wie Flyer, Broschüren, Verpackungen und bedruckte Kartons werden regelmäßig in großen Mengen bei Druckereien in Auftrag gegeben. Mit dem leistungsfähigen Offsetdruckverfahren lassen sich diese Mengen an Drucksachen kostengünstig, schnell und in guter Qualität bewerkstelligen. Im Gegensatz zum klassischen Buchdruck ist der Offsetdruck ein indirektes Druckverfahren, da Motive nicht direkt von der Druckplatte auf den Bedruckstoff aufgebracht werden.

Entwicklung des Offsetdrucks

Das Steindruckverfahren setzte sich nicht durch, da es nicht effizient genug gewesen ist

Das Druckverfahren geht ursprünglich auf Alois Senefelder zurück. Er entwickelte bereits das Steindruckverfahren, welches auch unter dem Begriff Lithografie bekannt ist. Kalkschieferstein bildete die Basis für die Druckvorlage. Mit unterschiedlichen lithografischen Techniken wird das Druckbild seitenverkehrt auf dem Stein aufgebracht. Anschließend wird der Stein chemisch durch Ätzen für den Druck vorbereitet und das Motiv wird auf den Bedruckstoff aufgebracht. Senefelder wollte seine Notenblätter vervielfältigen. Das Steindruckverfahren war ihm zu zeitaufwendig und preisintensiv, weshalb er nach einer geeigneten Drucktechnik suchte. Senefelder verwendete für sein Vorhaben Hochdruckformen aus Kalkstein. Die druckendenden Bereiche deckte er mit Fetttusche ab, unbedruckte Stellen versah er mit einer leicht sauren Zuckerlösung. An den sauren Stellen haftete die Druckfarbe nicht. Eine weitere Bearbeitung der Druckform zu einer Hochdruckform war somit unnötig. Damit war der Grundstein für das heutige Flachdruckverfahren gelegt. Im 19. Jahrhundert entstanden dann erste komplexe Rollenoffsetdruckmaschinen.

Das Verfahren im Detail

Jede Farbe wird einzeln in ein Farbwerk gefüllt. Die hier zusehende Farbwalze überträgt die Farbe an den Druckform-Zylinder

Bei dem indirekten Druckverfahren wird ein Element zwischen Druckplatte und Bedruckstoff zwischengeschaltet. Dabei handelt es sich um einen Zylinder, der mit einem Gummituch bespannt ist. Erst wird die Druckfarbe auf das Zwischenelement aufgebracht und anschließend auf den Druckbogen übertragen. Für jede Druckfarbe wird eine separate Platte erstellt. Für den Vierfarbdruck (CMYK) sind vier Druckplatten erforderlich. Druckende und druckfreie Elemente befinden sich auf einer Ebene. Auf den Druckplatten sind unterschiedliche Oberflächenstrukturen aufgebracht. Nur in den vorgesehenen Bereichen haftet die Farbe. Die individuell gefertigten Druckplatten werden in die Druckmaschine am Druckformzylinder eingespannt. Anschließend wird Farbe aufgebracht. An den druckenden Stellen wird diese aufgenommen. Das Druckmotiv wird seitenverkehrt auf den Druckzylinder mit Gummituch übertragen. Abschließend wird das seitenverkehrte Motiv richtig herum auf das Papier oder andere Bedruckstoffe übertragen. Die vier Farben werden übereinander gedruckt. Durch Farbüberlagerung entstehen die einzelnen Farbnuancen.

Praktische Anwendung

Auch bei hohen Auflagen werden einzelne Drucksachen in gleichbleibend guter Qualität hergestellt. Der Druckprozess erfolgt weitgehend automatisiert, was ihn besonders preisgünstig macht. Die Druckvorlagen bilden hauchdünne Aluminiumplatten. Das Rollenoffsetverfahren eignet sich für Druckprodukte in sehr hohen Auflagen wie Tageszeitungen und Kataloge. Kleinere Druckauflagen lassen sich mit dem Bogenoffsetdruck schnell umsetzen. Offsetdruck eignet sich für das Bedrucken von Kartons und Verpackungen in einer Auflage ab etwa 250 Stück. Da die Einrichtungskosten hoch sind, sinken die Druckkosten pro Stück mit steigender Auflage. Gern berät dich unser Team von B2Markt bei der Wahl des geeigneten Druckverfahrens für deine Printprodukte.

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