So werden Wasserzeichen hergestellt

Wasserzeichen ähneln hauchdünn aufgebrachten Zeichnungen, die sich teilweise im Papier fühlen lassen. Doch wie kommen diese ins Papier?
Veröffentlicht am 29 Juli 2022, 12:30 Uhr

Bei einem Wasserzeichen handelt es sich seit jeher um eines der bekanntesten Sicherheits-/Echtheitsmerkmale für die unterschiedlichsten Papiere wie beispielsweise Aktien und Dokumente, Reisepässe sowie Geldscheine. Wasserzeichen sind allerdings zum Beispiel auch ein Merkmal, welches die Wertigkeit beim Briefpapier oder Briefumschläge drucken bestätigt. So kannst du persönliches Briefpapier mit einem individuellen Monogramm oder deinem Logo versehen lassen.

Merkmale besonderer Qualität

Wasserzeichen dienten ursprünglich zur Kennzeichnung der Papier-Herkunft

Wasserzeichen ähneln hauchdünn aufgebrachten Zeichnungen, die sich teilweise im Papier fühlen lassen. Genau betrachtet sind es jedoch Darstellungen und/oder Symbole, die in das Papier eingearbeitet sind. Besonders dann, wenn du Papier mit einem Wasserzeichen gegen Licht hältst, lässt sich die Kombination von Schatten und Transparenz gut erkennen.

Papier mit Wasserzeichen gilt seit jeher als qualitativ hochwertig. So war es beispielsweise vor etwa vierhundert Jahren Tradition, dass jeder Papiermachermeister zum Briefbogen-Drucken sein eigenes Wasserzeichen als Marke seiner Papiermühle verwendete. Des Weiteren waren spezielle Wasserzeichen eine Kennzeichnung von Papierformaten sowie Zünften. Dadurch konnte per Hand geschöpftes Papier eindeutig einer bestimmten Herkunft zugeordnet werden.

Geschichte der Wasserzeichen

Wasserzeichen werden nachweislich seit dem Jahr 1282 hergestellt. Das erste Wasserzeichen, welches geschöpft wurde, stammt aus einer italienischen Papiermühle in Bologna.

Sogenannte echte Wasserzeichen werden, um beispielsweise einen Briefbogen zu drucken, durch eine gezielte Anreicherung oder Dezimierung des Fasermaterials angefertigt. Wird dieses Verfahren maschinell durchgeführt, muss dies bereits während der sogenannten Siebpartie (Blattbildungszone) erfolgen. Wasserzeichen werden hierbei entweder mittels Rundsieb (Rundsiebmaschine) oder mithilfe eines Egoutteurs (Langsiebpartie) erzeugt.

Licht-/Schattenwasserzeichen - verschiedene Arten Briefpapier zu drucken

Mehrstufige Wasserzeichen sind nur in Rundsiebmaschinen möglich

Durch das Rundsieb lassen sich Wasserzeichen unmittelbar im Rahmen der Blattbildung erzeugen. Während der Bewegungen des Siebes legen sich die Fasern um das Negativ, welches im Rundsieb fixiert ist. Dadurch ergibt sich eine örtliche Verarmung (Dezimierung) der Fasern. Experten sprechen hierbei von Lichtwasserzeichen.

Umgekehrt lässt sich mittels teilweiser Vertiefung im Rundsieb eine Anreicherung des Fasermaterials erreichen. Hier sprechen Experten von Schattenwasserzeichen. Durch die Kombination beider Verfahren lässt sich beispielsweise Briefpapier drucken, welches ein schwieriges und sehr aufwendiges Wasserzeichen trägt.

Die Egoutteur-Wasserzeichen werden dagegen direkt im fertig geformten Fasermaterial erzeugt. Dies erfolgt mithilfe der Siebpartie innerhalb der Papiermaschine. Der Egoutteur verfügt dafür über ein Metallsieb, auf welchem die Symbole oder Ähnliches aufgelötet sind. Diese werden direkt in das feuchte Fasermaterial eingedrückt. Dadurch wird Material verdrängt und es entstehen dünnere Stellen, die nach ihrer Trocknung im Gegenlicht als Wasserzeichen zu erkennen sind. Allerdings nicht fühlbar, da kleinste Füll-/Feinstoffe die Vertiefungen ausfüllen.

Digitale Wasserzeichen setzen

Wasserzeichen zum Briefbogen-Drucken sind selbst in der heutigen, digitalen Zeit möglich. Digitale Wasserzeichen sind Kennzeichnungen, die als Textzeilen oder Bilddarstellungen in Mediendateien eingebaut sind. Wie bei klassischen Wasserzeichen ist es auch hier hauptsächlich das Ziel, die Echtheit der jeweiligen Information zu garantieren.

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