Wie der Jutebeutel die Plastiktüte ersetzt

Weshalb im Bestreben nach einem nachhaltigeren Lebensstil die Vermeidung von Plastik so wichtig ist und welche Vorteile Jutebeutel für die Umwelt bieten.
Veröffentlicht am 02 März 2021, 15:30 Uhr
Jute kommt nicht nur bei der Herstellung für Tragetaschen zum Einsatz, auch bei Kleidung und Wohnartikeln

Länder auf der ganzen Welt sind bestrebt, die Verwendung von Einwegkunststoff einzuschränken oder komplett darauf zu verzichten und viele haben bereits einen nachhaltigen Ersatz gefunden, der nicht mehr ignoriert werden kann - die "goldene Faser", die auch als Jute bekannt ist. Dabei ist Indien der weltgrößte Produzent von Jute, die eine Naturfaser und daher biologisch abbaubar ist. Sie ist zudem billig und hat eine hohe Zugfestigkeit. Jutetaschen werden aus Jutefasern hergestellt, die zu starken Fäden gesponnen werden und so ein festes und haltbares Endprodukt ergeben. Folgende Punkte heben die Überlegenheit von Jute gegenüber dem Einwegplastik hervor:

Umweltfreundlich

Kunststoffe sind biologisch nicht abbaubar und brauchen ungefähr 400 Jahre, um sich zu zersetzen. Sie verschmutzen die Umwelt und stellen auch eine Bedrohung für die Tierhaltung dar. Jute hingegen ist biologisch abbaubar und fügt dem Ökosystem keinen Schaden zu.

Produktionsprozess

Die Produktion von PET schadet der Umwelt erheblich

Kunststoffe werden aus Milliarden von Barrel Erdöl hergestellt, das eine nicht erneuerbare Energiequelle ist. Nach Angaben der Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten werden für jede produzierte Unze Polyethylen (PET) etwa 30 Gramm Kohlendioxid ausgestoßen. Der Juteanbau hingegen verbessert mit Hilfe von Fruchtfolgetechniken die Fruchtbarkeit des Bodens für die nächste Ernte.

Kosten und Lebenszyklus

Plastiksäcke sind zwar billiger als Jutetaschen, werden aber normalerweise nach Erstgebrauch in den Müll geworfen und haben keine lange Lebensdauer, was wiederum mehr Produktion bedeutet, die die natürlichen Ressourcen und die Umwelt belasten.

Gesundheitliche Vorteile

Der Anbau von Jute ist deutlich umweltschonender als die Herstellung von Plastik

Kunststoff beeinträchtigt die menschliche Gesundheit und setzt bei der Produktion giftige Gase wie Stickoxide, Schwefeldioxid, flüchtige organische Chemikalien und polyzyklische organische Stoffe frei. Beim Verbrennen von Kunststoff werden auch Schwermetalle und giftige Chemikalien wie Dioxin freigesetzt. Eine Jutepflanze hingegen nimmt Kohlendioxid auf und setzt Sauerstoff in einer Geschwindigkeit frei, die um ein Vielfaches höher ist als bei Bäumen. Einigen Schätzungen zufolge kann ein Hektar Jutepflanzen während einer Saison fast 15 Tonnen CO2 absorbieren und 11 Tonnen Sauerstoff abgeben, wodurch der Treibhauseffekt verringert wird.

Die Jute-Industrie

Nahezu 60% der weltweiten Juteproduktion findet in Indien statt. Es könnte jedoch weltweit viel mehr sein, denn oftmals verhindert der Mangel an ausreichendem Kapital, schlechtes Standardsaatgut und Wasserknappheit den Juteanbau. Dieser liegt daher weit hinter dem optimalen Niveau zurück. Die rasche Urbanisierung auf der ganzen Welt ist ein weiterer nachteiliger Faktor, der sich auf den Juteanbau auswirkt. Die Vorteile überwiegen jedoch bei weitem die Herausforderungen, mit denen die Juteindustrie konfrontiert ist, und es bedarf eines innovativen "grünen" Anstoßes, um die Einwegkunststoffe teilweise und letzten Endes komplett zu ersetzen, um die Umwelt zu retten.

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