Das Druck-ABC: A wie Auflage

Welche Auflage macht für mich Sinn? Wie verhält sich der Preis bei unterschiedlichen Stückzahlen? Wie ist es mit einem Nachdruck? All das erfährst du hier.
Veröffentlicht am 17 Mai 2021, 13:30 Uhr

100 oder 1.000 – Wie viele Exemplare lasse ich drucken?

Wenn dein Grafiker eine Datei zum Druck sendet, muss feststehen, wie viele Visitenkarten, Flyer oder andere Werbemittel du benötigst.

Eine Auflage bezeichnet die Anzahl eines unveränderten Drucks einer Vorlage. Sprich, wenn dein Grafiker eine Visitenkarte oder ein anderes Werbemittel gestaltet, können wir davon zehn, hundert oder viele tausend Stücke drucken. Zeitungen beispielsweise gehen in den Millionenbereich.

Grundsätzlich gilt: Je höher die Auflage, desto geringer ist der Stückpreis.

Der Hintergrund

Je nach Druckverfahren entstehen im Vorfeld Kosten für die sogenannte „Einrichtung“. Im Offsetdruck beispielsweise wird von der Vorlage deines Grafikers zunächst ein Film erstellt. Mit diesem Film wird mindestens eine Druckplatte belichtet. Oft fallen noch Retuschearbeiten an, damit deine Visitenkarten, Briefumschläge oder anderen Werbemittel absolut sauber werden.

Der Offsetdruck lohnt sich vor allem bei hohen Auflagen und bei schwierigen Druckbildern

Anschließend wird die Platte in die Druckmaschine eingespannt und das Farbwerk mit den Farben gefüllt, die dein Grafiker für deine Drucksachen vorgesehen hat. Dann wird Papier geladen und der Drucker beginnt mit dem Einrichten und dem Andruck. Wenn alles passt, wird die Auflage durchgedruckt.

Dieses Prozedere verursacht den Löwenanteil der Druckkosten, da hier die Einrichtekosten der Maschinen sehr hoch sind. Die Papierkosten fallen hier im Normalfall weniger ins Gewicht. Natürlich ist dies auch abhängig von deiner Materialauswahl.

Eine Produktion im Digitaldruck (besonders für kleinere Auflagen geeignet) ist preislich günstiger, da hier keine Druckplatten benötigt werden und die Maschine schneller und dadurch günstiger eingerichtet werden kann. 

Der Nachdruck

Manche Druckereien lagern die erstellten Druckplatten ein, so dass die Kosten hierfür bei einer unveränderten Nachbestellung entfallen. Dies ist allerdings selten der Fall und sollte vorab besprochen werden.  Bei der Produktion von Büchern, für die viele Filme und Druckplatten notwendig sind, ist der unveränderte Nachdruck daher deutlich günstiger als die Erstauflage.

Verlage für Zeitschriften, Zeitungen und Bücher bezeichnen mit der „Deckungsauflage“ die Anzahl der Druckwerke, die sie zur Deckung der Herstellungskosten verkaufen müssen.

Die Auflagenstärke

Je höher die Auflage einer Zeitung oder Zeitschrift, desto interessanter ist sie für Werbekunden. Das Schalten von Anzeigen in einer großen Boulevardzeitung ist sehr viel teurer als in einem Vereinsblättchen.

Die zweite Auflage

Die wievielte Auflage ist nur bei Büchern interessant. Werbemittel wie Visitenkarten betrifft dies nicht.

Bei diesem Begriff spielt die tatsächliche Anzahl der Drucke keine Rolle. Er wird hauptsächlich für Bücher verwendet. Es handelt sich um einen „veränderten“ oder „komplett überarbeiteten“ Nachdruck der „Erstausgabe“.
Hier werden Texte oder Bilder überarbeitet, Seiten umgestellt oder das ganze Format geändert. Dadurch entstehen wieder Film- und Reprokosten. Wird diese Auflage unverändert nachgedruckt, bleibt sie nach wie vor die zweite Auflage.

Viele Bücher werden seit Jahren oder Jahrzehnten gekauft und immer wieder nachgedruckt. Es gibt sie in der dritten, vierten oder zwanzigsten Auflage. Das Buch „Der Struwwelpeter“ beispielsweise hat bereits über 100 Auflagen.

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