Das Druck-ABC: B wie Beschnittzugabe
Korrekt angelegte Druckdateien sollten mit einer Beschnittzugabe angelegt werden. Dieser Bereich wird auch Anschnitt genannt und geht wenige Millimeter über das tatsächliche Endformat hinaus. Im Fertigungsprozess der Drucksache wird dieser Rand von der Schneidemaschine entfernt. Alle grafischen und druckbaren Elemente sollten auch den Bereich der Beschnittzugabe ausfüllen.
Warum ist eine Beschnittzugabe erforderlich?
Die meisten Druckereien verlangen eine Beschnittzugabe von zwei bis fünf Millimetern. Der Druck erfolgt auf einem Sammelbogen. Dieser Druckbogen ist größer als das eigentliche Druckprodukt und enthält viele einzelne Seiten unterschiedlicher Druckaufträge.
Dadurch hat die Druckerei beim Zuschnitt ein wenig Spielraum. Sämtliche randabfallende Objekte wie farbige Flächen und grafische Elemente, die bis an den Formatrand reichen sollen, müssen in der Druckdatei auch im Anschnittbereich/ der Beschnittzugabe angelegt sein. Unschöne Blitzer können so vollständig vermieden werden.
Würde das Motiv exakt am tatsächlichen Format enden, kann bei Schneidetoleranzen im Zuschnitt das Papierweiß an der Schnittkante hervorblitzen. Der zuvor angelegte überstehende Rand wird im Druckprozess komplett abgeschnitten. Die Beschnittzugabe für den Offsetdruck ist meist etwas größer als der Anschnitt für Druckprodukte, die via Digitaldruck entstehen. Für Elemente, die nicht bis zum Rand gedruckt werden sollen, ist ein Sicherheitsabstand zu den Rändern des Endformats einzuhalten. Dadurch wird verhindert, dass grafische Elemente an- oder abgeschnitten werden. Bei jeder Druckerei findest du Hinweise zum Anlegen der Druckdaten und Infos zu Format, Anschnitt und Sicherheitsabstand.
Beschnitt im Grafikprogramm anlegen
Um Druckdaten richtig anzulegen, bieten Grafikprogramme hilfreiche Funktionen. Die Beschnittzugabe ist mit professionellen Layoutprogrammen wie Adobe InDesign oder Scribus (Open Source) ganz einfach anzulegen. Bei der Dateianlage kann neben dem Format bereits die individuelle Beschnittzugabe festgelegt werden. Auch beim Abspeichern kann die Breite des Beschnittrands noch einmal angegeben oder korrigiert werden. Der Beschnittrand verändert die tatsächliche Formatgröße nicht. Anschließend müssen alle Flächen, Linie und Fotos, die bis an den Formatrand reichen sollen, bis in die Beschnittzugabe gezogen werden.
Hilfslinien markieren die jeweiligen Bereiche. Dir steht für die Erstellung der Druckvorlage für Briefpapier kein professionelles Layoutprogramm zur Verfügung? Auch mit Office-Anwendungen lassen sich einfache Druckvorlagen erstellen. In Word kann unter dem Menüpunkt „Benutzerdefiniertes Format“ eine individuelle Beschnittzugabe festgelegt werden. Für umfangreichere und grafisch ansprechende Werbemittelgestaltungen und Designs von Briefpapier, Visitenkarten oder Produktverpackungen ist Word jedoch nicht ausreichend. Office-Anwendungen unterstützen den Vierfarbmodus (CMYK) und die Einbettung einzelner Grafikformate nicht. Möglicherweise kommt es zu Farbabweichungen im Druckprozess und zu Qualitätsmängeln. Des Weiteren muss vorab geklärt werden, ob die produzierende Druckerei diese Dateien anschließend für dich in eine verwendbare Druckdatei umwandelt.
Weitere wichtige Begriffe rund um das Thema Druck erklären wir in unserer Blog-Serie "Das Druck-ABC" auf B2Markt.