Das Druck-ABC: M wie Makulatur
Der Begriff Makulatur leitet sich vom lateinischen Wort maculatura ab. Übersetzt bedeutet das so viel wie Fleck oder beflecktes Material. Im Druckwesen werden fehlerhaft bedruckte und damit nutzlose Druckbögen als Makulatur bezeichnet.
In Druckereien werden ganze Druckbögen aus Papier bedruckt, um kostengünstig und effizient zu arbeiten. Beschädigte und fehlerhafte bedruckte Papierbögen werden mit dem Fachbegriff Makulatur bezeichnet. Makulaturen können während des Einrichtens der Druckmaschine, der Druckplatten und -formen, während des eigentlichen Druckprozesses und der Weiterverarbeitung entstehen.
Makulaturen müssen in die benötigten Papiermengen kalkulatorisch einberechnet werden, um die benötigte Papiermenge genau zu planen. Neben unbrauchbarem Papier werden auch Papierreste als Makulatur bezeichnet, die durch den Zuschnitt und Weiterverarbeitungstechniken wie Stanzungen und Veredelungen entstehen. Auch die Makulatur vor dem eigentlichen Druck spielt eine Rolle. Unsachgemäß geliefertes, auf dem Transportweg oder bei Lagerung und Vorbereitung beschädigtes Papier fällt auch unter die Makulaturquote.
Kostenpunkt Papier
Große Druckereien stehen heute unter starken Wettbewerbs- und Preisdruck. Jede Druckerei ist bestrebt, den Makulaturanteil so gering wie möglich zu halten. Das ist umweltfreundlich und spart Kosten. Je geringer der Anteil an Druckbogen zur Einrichtung der Druckmaschine ist, umso besser. Schließlich ist Papier einer der großen Kostenfaktoren für Druckereien.
Makulaturqote gezielt senken
Ein sorgsamer Umgang mit dem Bedruckstoff und eine optimale Lagerung helfen dabei, den Anteil der Papiermakulaturen vor dem eigentlichen Druckvorgang zu senken. Der Papierverbrauch während der Produktion ist im Vergleich eine weit komplexere Stellschraube. Druckmakulaturen entstehen bei zahlreichen Arbeitsabläufen:
- bei der Einrichtung der Druckmaschine
- während des Wiederanlaufens und des Auslaufens der Maschinen
- bei der Weiterverarbeitung, Veredelung und Endbeschnitt
- bei der Reinigung von Druckwalzen und Drucktüchern
Die Makulaturquote sinkt mit einer optimalen Abstimmung der Arbeitsprozesse und der richtigen Verfahrenstechnik. Sinkt beispielsweise der Papierverbrauch um etwa zehn Prozent, verringert sich der Kostenanteil für Druckaufträge um knapp fünf Prozent. Eine genaue Analyse mit Festlegung von Soll-Werten ist hilfreich, um die eigenen Arbeitsprozesse zu optimieren und die Makulaturquote nachhaltig zu senken. Eine technische Nachrüstung der Druckanlage kann langfristig die Umweltverträglichkeit erhöhen und finanziell sinnvoll sein.
Umgang mit Papierresten
Der Anteil an Papierresten beträgt in Druckereien je nach Auftrag bei etwa 10 bis 25 Prozent der für den Auftrag benötigten Papiermenge. Diese Reste werden gesammelt und in bedruckte und unbedruckte Papierreste unterteilt. Ziel ist es, die Papierreste dem Recyclingkreislauf wieder zuzuführen. Praktisch sind spezielle Einrichtungen, die Papierreste bereits vor Ort aufnehmen. Später werden die Reste zu Ballen gepresst, um als Grundlage für Recycling- und Zeitungsdruckpapier, Kartons und Pappe zu dienen. Je höher der Anteil an recycelten Papierfasern im Wirtschaftskreislauf ist, umso weniger Holz wird für die Papierproduktion benötigt.
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