Das Druck-ABC: W wie Wasserzeichen

In diesem Teil unserer Serie "Das Druck-ABC" erklären wir was ein Wasserzeichen ist und wie man dieses im Druckprozess imitieren kann.
Veröffentlicht am 13 Mai 2022, 13:00 Uhr

Wasserzeichen sind ein besonderes Gestaltungsmittel für Printprodukte. Bild- und Wortmarken veredeln Briefpapier und andere Werbemittel auf Basis eines Wasserzeichens dezent und stilvoll. Ein besonderer Effekt wird erzielt, indem die Wasserzeichen erst bei durchscheinendem Licht sichtbar werden. Echte Wasserzeichen entstehen, indem die Dichte des Papiers an den gewünschten Stellen verändert wird. Unechte und halbechte Wasserzeichen ahmen diesen Effekt nach, indem durch Prägung und transparentem Druck ein ähnlicher Effekt erzielt wird.

Bei durchscheinendem Licht werden die dezenten Wasserzeichen auf Briefpapier und Werbemitteln sichtbar. Das sorgt für einen angenehmen Überraschungseffekt mit repräsentativer Wirkung. Ursprünglich dienten Wasserzeichen als Sicherheits- und Urheberrechtsmerkmal auf Urkunden und anderen wichtigen Dokumenten.

Echte Wasserzeichen

Wasserzeichen entstehen bereits bei der Papierherstellung

Echte Wasserzeichen werden bereits bei der Papierherstellung erzeugt. Die Dichte des Materials wird bereits in der Papiermaschine nach Motivvorlage verändert. Einzelne Papierfasern werden durch eine rotierende Walze an den gewünschten Stellen verdünnt oder verdichtet. Linien-Wasserzeichen haben einen kontraststarken Hell-Dunkel-Effekt, während mehrstufige Wasserzeichen weiche Übergänge haben. Die Herstellung von mehrstufigen Wasserzeichen ist wesentlich komplizierter.

Wer sich ein Wasserzeichen genauer anschauen möchte, kann einen beliebigen Euro-Schein zur Hand nehmen. Halbechte Wasserzeichen entstehen ebenfalls während der Papierproduktion durch gezielte Prägung oder Einpressung der noch nicht ganz trockenen Papierfasern. Halbechte Wasserzeichen können nachträglich wieder entfernt werden. Da die Herstellung von echten und halbechten Wasserzeichen sehr aufwendig ist, lohnt sich dieses kostenintensive Veredelungsverfahren nur bei hohen Auflagen. Firmenlogo oder Wortmarke als echtes Wasserzeichen wirken auf hochwertigem Papier edel, individuell und exklusiv. Zudem wird die Echtheit des Dokuments bestätigt.

Unechte und imitierte Wasserzeichen

Eine Alternative zum aufwendigen Wasserzeichen ist eine Prägung

Unechte Wasserzeichen werden nach der Papierherstellung mit einer speziellen Veredelungstechnik nachträglich auf das Papier gebracht. Häufig ist das Ergebnis ebenso überzeugend wie ein echtes Wasserzeichen. Es gibt verschiedene Veredelungsmethoden. Unter hohem Druck und bei Wärmezufuhr kann das Wasserzeichenmotiv in das Papier eingepresst werden. Dadurch entsteht eine Verdichtung, die wie ein Wasserzeichen anmutet. Auch durch Einwirkung chemischer Stoffe kann ein Wasserzeicheneffekt auf Papier erzielt werden, indem einzelne Bereiche mehr Transparenz erhalten.

Im Offsetdruck-Verfahren können ebenfalls Wasserzeichenimitationen mit Hilfe einer ölhaltigen Farbe erzeugt werden. Die Optik eines Wasserzeichens wird bei all diesen Verfahren lediglich nachgeahmt. Durch chemische Stoffe sind unechte Wasserzeichen jederzeit aus dem Papier entfernbar. Sie eigenen sich nicht als Sicherheitsmerkmal, überzeugen aber als interessantes und ansprechendes Gestaltungselement. Diese Methoden sind besonders kostengünstig für kleine Auflagen.

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