Das Druck-ABC: Y wie Yellow

Hier erfährst du mehr über die Farbe Gelb im Druckprozess, wie man einen Moiré-Effekt vermeidet und wovon die Farbreihenfolge im Druck abhängig ist.
Veröffentlicht am 21 Juni 2022, 10:45 Uhr

Yellow steht im Druckprozess und im Modell der subtraktiven Farbmischung für die Grundfarbe Gelb. Im Modell der additiven Farbmischung, das im digitalen Bereich genutzt wird, ist Gelb keine Grundfarbe. Der Farbton entsteht durch Mischung von Rot und Grün. In der Farbwahrnehmung und Farblehre ist Gelb je nach Kulturkreis unterschiedlich konnotiert. Wir assoziieren mit Gelbtönen und gelbgoldenen Nuancen vor allem positive Dinge, darunter das Licht, die Sonne, Kreativität, Ewigkeit oder Intelligenz. Eine lebensfrohe Ausstrahlung und Dynamik gehen mit dem Farbton einher. In der Natur wird Gelb auch als Warnfarbe genutzt. Beispielhaft sei hier die schwarz-gelbe Färbung von Wespen genannt.

Yellow als Farbe im Druckprozess

Im digitalen Farbraum RGB zählt Gelb nicht zur Grundfarbe

In professionellen Druckereien kommt das Modell der subtraktiven Farbmischung zum Einsatz. Die vier genormten Optimalfarben CMYK (Cyan, Magenta, Yellow, Key) werden nacheinander auf das Papier aufgedruckt. Durch den Übereinanderdruck der einzelnen Farben entsteht das fertige Druckbild in all seinen Schattierungen und Farbabstufungen. Key steht für Schwarz und kommt als zusätzliche Farbe hinzu, da durch Mischung von Cyan, Magenta und Yellow nur ein schmutziges Schwarz ohne Tiefenwirkung erzielt wird. Die Bezeichnung Key verdeutlicht, dass unbuntes Schwarz die Schlüsselfarbe für den Kontrast des Druckbildes ist.

In gängigen Vierfarben-Druckmaschinen erfolgt der Druck, indem der Druckbogen vier separate Farbwerke hintereinander durchläuft. In Druckereien mit nur einem Druckwerk muss die Maschine nach dem Druck gereinigt und auf die nächste Farbe umgestellt werden. Passerkreuze sorgen dafür, dass die einzelnen Farbschichten genau übereinander gedruckt werden.

Moiré-Effekt vermeiden

Im Vierfarbdruck kann der unerwünschte Moiré-Effekt aufgrund der Rasterung entstehen. Vor der Belichtung werden die Rasterfolien um eine bestimmte Gradzahl gedreht, damit dieser Druckfehler im laufenden Prozess nicht auftritt und die Halbtöne korrekt dargestellt werden. 

Auch im üblichen Drucker Zuhause werden die Farben aus CMYK zusammengesetzt

Die Rasterwinkel im Standard-Offsetdruck:

  • Cyan 15°
  • Yellow 0°
  • Magenta 75°
  • Schwarz 45°

Diese Werte sind in der DIN-Norm 16547 festgelegt. Raster mit gleicher Frequenz werden in einem 30°-Winkel übereinandergelegt. Die dominante Druckfarbe liegt bei 45°. Yellow ist die hellste und kontrastärmste Farbe. Der Winkelabstand zu den anderen Farben beträgt nur 15°, wodurch ein Moiré-Effekt entstehen müsste. Dieser ist jedoch aufgrund des hellen Farbtons sehr schwach ausgeprägt und wird beim Betrachten nicht als störend empfunden. In der modernen Drucktechnik erfolgt die Winkelung der Rasterfolien computergesteuert.

Farbreihenfolge

In welcher Reihenfolge die einzelnen Grundfarben im Vierfarbdruck aufgebracht werden, hängt vom Material des Bedruckstoffs, also der Papiersorte, dem Druckverfahren und dem Druckmaschinentyp ab. In einer Einfarben-Druckmaschine wird die im Farbmodell angegebene Druckreihenfolge CMYK immer eingehalten. In anderen Maschinen kann die Farbreihenfolge auch nach Helligkeit der Farben (YMCK) oder weiteren Kriterien erfolgen.

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