Das Druck-ABC: Z wie Zuschuss

Im letzten Beitrag unserer Serie "Das Druck-ABC" zeigen wir welche Faktoren den Zuschuss beeinflussen und ein Beispiel zur Berechnung der optimalen Menge.
Veröffentlicht am 01 Juli 2022, 09:30 Uhr

Bei jeder Druckauflage entstehen Papierreste. Das betrifft Papiermengen für Probedrucke, das Einrichten der Druckmaschinen und Papiermengen, die durch Zuschnitt und fehlerhafte Drucke entstehen. Diese sogenannten Makulaturen müssen in die Preise einkalkuliert und bei der Beschaffung berücksichtigt werden. Der Fachbegriff für diese Papiermengen lautet Zuschuss oder Papierzuschuss.

Diese Faktoren beeinflussen Zuschussmenge

Natürlich hat auch der Maschinen-Bediener großen Einfluss auf den benötigten Zuschuss

Damit genügend Papier für die gesamte Druckauflage vorhanden ist, müssen Druckereien die Zuschussmenge bei der Materialkalkulation korrekt berechnen. Der gesamte Papierzuschuss setzt sich aus auflagenfixen und auflagenvariablen Mengen zusammen.

Es gibt keine grundlegende Berechnungsmethode, die für alle Druckereien zum Einsatz kommt. Einfluss haben die Auflagenhöhe, die Papiersorte, der Zustand der Druckmaschine und die verwendeten Druckfarben. Auch der Schwierigkeitsgrad und die Qualifikation der Angestellten wirken sich auf die Zuschusshöhe aus. Erfahrungswerte zeigen, dass der Zuschuss bei ungestrichenen Papieren und aufwendigeren Druckveredelungen höher ist als bei unkomplizierten Druckprozessen mit Standardpapieren. Druckereien greifen bei der Berechnung der Zuschussmenge auf Tabellen zurück, die bisherige Werte enthalten.

Berechnung des Papierzuschuss

Auftragsart, Druckmaschinen und produktionstechnisch bedingte Materialverluste haben Auswirkungen auf die Zuschusshöhe. Um die Zuschusshöhe korrekt zu berechnen, ist eine Unterteilung in auflagenfixe und auflagenvariable Zuschüsse erforderlich.

Die Verwendung von zu wenig Zuschuss kann dazu führen, dass die benötigte Auflage nicht erreicht wird

Auflagenfixe Zuschüsse hängen nicht von der Höhe der Druckexemplare ab. Dazu gehören beispielsweise Papierzuschüsse für die Druckmaschineneinrichtung je Auftrag, die Einrichtung der Farbsteuerung und die Positionierung der Druckplatten. Dieser Testdurchlauf ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Druckmaschine die Druckauflage entsprechend den Anforderungen herstellt. Auch für nachgelagerte Herstellungsschritte wie die Maschineneinrichtung für Veredelungsprozesse fällt ein Papierzuschuss an. Materialzuschüsse während des Druckvorgangs durch eine erneute Maschineneinrichtung sind ebenfalls den auflagenfixen Zuschuss zuzurechnen.

Die auflagenvariablen Zuschüsse hängen von der Höhe der Druckauflage ab. Produktionstechnisch bedingter Materialverbrauch fällt in den variablen Bereich. Damit ist der Materialverbrauch durch Zuschnitt, Falzen und Heften gemeint sowie Makulatur-Bögen, die im Rahmen des Fortdrucks entstehen.

Jedes Unternehmen berechnet den individuellen Zuschuss auf Basis der eigenen Daten. Ist die Zuschussmenge zu gering berechnet, fehlt das Material während des Druckvorgangs. Die Fertigstellung verzögert sich und die Maschinen stehen still, da erneut Material bestellt werden muss. Das ist für Druckereien nicht wirtschaftlich, da weitere Kosten für eine zusätzliche Einrichtung der Druckmaschine anfallen. Außerdem wurde die Zuschussmenge dann nicht korrekt in die Druckkosten eingerechnet. Wird der Zuschuss zu hoch berechnet, verkompliziert sich die Lagerhaltung der jeweiligen Papiermengen.

Abschließend ein Beispiel für die Berechnung der Zuschusshöhe:

Nettodruckbogenzahl: 3.000 Bögen
+ Fixer Papierzuschuss pro Maschine: 30 Bögen
+ Fixer Papierzuschuss für Druckwerkeinrichtung: 160 Bögen
+ Variabler Zuschuss für Papierverlust durch Makulatur (2,2%): 66 Bögen
+ Variabler Zuschuss durch Falzen (1 %) 30 Bögen

= Bruttodruckbogenzahl 3.286 Druckbögen

Die Bruttodruckbogenzahl entspricht dem tatsächlichen Verbrauch an Papierbögen pro Druckvorgang. Die Papiermengen (fix und variabel) basieren auf durchschnittlichen Werten aus dem eigenen Produktionsprozess der Druckerei.

Alle Beiträge unserer "Das Druck-ABC"-Reihe findest du in unserem Marketing-Ratgeber auf B2Markt.