Wie werden Textilien bedruckt?
Als Textildruck werden sämtliche Verfahren bezeichnet, die entwickelt wurden, um Webstoffe der unterschiedlichsten Art zu bedrucken. Die einzelnen Druck-Prozesse unterscheiden sich vom üblichen Papier sehr stark, da für die verschiedenen Materialien (Druckträger) spezielle Behandlungsarten und Farben/Tinten benötigt werden.
Im Allgemeinen gibt es fünf Grund-Textil-Druckverfahren:
- Siebdruck
- Digital-Transferdruck
- Digital-Direktdruck
- Thermo-Sublimationsdruck
- Flock-/Flexfolien-Transferdruck
Flock-/Flexfolien-Transferdruck
Bei diesem Druckverfahren wird das Motiv aus der gewünschten einfarbigen Folie ausgeschnitten. Letztere setzt sich aus transparenter Trägerfolie und Farbschicht sowie einer Deckschicht inklusive Schmelz-Klebstoff zusammen. Bei Nutzung einer Flexfolie kann die Oberfläche matt oder glatt sein. Wird eine Flockfolie verwendet, entwickeln sich beim Druck samtig weiche Viskose-Flockfasern.
Siebdruck
Bei klassischem Siebdruck handelt es sich um ein Schablonendruck-Verfahren beziehungsweise einen Direktdruck. Der größte Vorteil sowie Unterschied zum Folien-/Flockdruckverfahren ist, dass keine Hilfsmittel wie beispielsweise Folien benötigt werden. Selbst Farbverläufe sind mit Siebdruck ganz unkompliziert auf die unterschiedlichsten Textilien wie beispielsweise Shirts, Fahnen aufzubringen.
Digital-Transferdruck
Der wichtigste Unterschied zu anderen Verfahren liegt darin, dass bei der digitalen Variante Eco-Solvent-Farben/-Tinten eingesetzt werden, um die Motive auf uni-weiße Transferfolie aufzutragen. Dadurch können Textilien unter anderem mit brillanten mehrfarbigen Fotos oder Logos bedruckt werden. Die weiteren Arbeitsschritte laufen wie beim Flex-Transferdruck Verfahren ab:
- das Motiv wird geschnitten
- entgittert
- abschließend mittels Hitze und Druck auf dem Textilmaterial fixiert
Digital-Transferdruck ist für Baumwolle sowie kleinere Auflagen prädestiniert, da die Herstellung günstig und schnell ist.
Thermo-Sublimatiosdruck
Dieses Verfahren wird mittels sogenannter Sublimation durchgeführt. Dies bedeutet, dass der Farbübergang vom statischen Aggregatzustand ohne flüssigen Zustand direkt in einen gasförmigen Zustand übergeht. Vorab wird das Motiv mittels spezieller Sublimations-Tinten/-Farben spiegelverkehrt auf ein Übertragungs-Papier gedruckt.
Anschließend wird dieses auf dem Stoff exakt positioniert und mithilfe einer Transferpresse, großer Hitze (170 bis 200 Grad Celsius) und extremem Druck übertragen. Das Verfahren lässt sich für etliche Bereiche anwenden, wie unter anderem für:
- Schuhe
- Sportbekleidung
- Dekobanner
- Werbegeschenke
- Beachflags
- Tassen verwenden
Die Farben erweisen sich über lange Zeit als brillant und intensiv. Dadurch lassen sich besonders mehrfarbige, feine Logos, Farbverläufe und Fotos anfertigen.
Digital-Direktdruck (DIG/Inkjet-Druck)
Das digitale Textil-Direktdruckverfahren ist ein innovatives, junges Druckverfahren. Es wird überwiegend innerhalb der Modeindustrie verwendet. DIG steht hierbei für 'Direct To Garment' oder Inkjet-Druck (drucken mit Tintenstrahl).
Als sehr vorteilhaft erweist sich bei diesem Verfahren, dass beispielsweise:
- das Druckmotiv keinen Rahmen erhält
- der Inkjet-Druck für Material mit einhundert Prozent Baumwolle und Gewebe mit maximal fünfzig Prozent Polyesteranteil geeignet ist
- der Druck unmittelbar und ausschließlich auf Stoff anzuwenden ist
- der Stoff weich, angenehm im Tragen sowie eine exzellente Waschbeständigkeit hat
- brillante Farbverläufe und Fotos perfekt und detailgetreu darzustellen sind
Digital-Direktdruck wird vorzugsweise für Messewände und Squareflags, Bekleidung sowie Innen-Dekoration und Banner oder Ähnlichem eingesetzt.
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