Das Druck-ABC: N wie (Druck-)Nutzen

In diesem Beitrag erfährst du alles was sich hinter dem Begriff "Nutzen" im Zusammenhang mit der Druckbranche verbirgt.
Veröffentlicht am 09 Dezember 2021, 13:00 Uhr

Optimal genutzte Druckbogen

Je nach Druckprodukt sind das Papier und die Einrichtungskosten von Druckmaschinen nicht zu vernachlässigende Kostenfaktoren. Hier gilt: je weniger Verschnitt und Einrichtungszeit, desto besser. Wir erklären hier, was es mit dem Thema »Nutzen« auf sich hat.

Mehrere Aufträge pro Druckdurchlauf

Druckmaschinen haben vielfach einen Durchsatz von mehreren tausenden Druckbögen pro Stunde. Nicht selten ist die Gesamtauflage einer Zeitschrift oder einer Zeitung in wenigen Stunden durchgedruckt. Für den eigentlichen Druck aber müssen beim Offsetdruck beispielsweise sogenannte Druckformen erstellt und in die Druckmaschinen eingespannt werden. Dieser Vorgang (meist manuell ausgeführt) wird »einrichten« genannt und verschlingt bisweilen mehr Zeit als die eigentliche Drucklegung selbst.

Um effizient zu produzieren werden wenn möglich mehrere Produkte wie z.B. Flyer zusammen auf einem Bogen produziert

Schon lange ist es daher üblich, dass der Druckbogen möglichst optimal ausgenutzt wird und in einem Durchlauf gleich mehrere Druckbilder (= Nutzen) gefertigt werden. Dahinter steckt natürlich auch der Wunsch und die Notwendigkeit, die Maschinenlauf- und kosten so gering wie möglich zu halten. Zwar werden die damit betrauten Mitarbeiter in größeren Druckereien von Computern bei diesem Vorgang unterstützt, doch verlangt es viel Erfahrung und planerisches Geschick, um die Belegung von Druckbögen optimal zu planen. Durchdacht muss überdies nicht nur eine Druckseite, sondern die entsprechende Belegung der Rückseite sowie die daran anschließende Weiterverarbeitung (Bsp. schneiden, binden etc.).

Den Druckbogen ideal »nutzen«

»Nutzen« auf Druckbögen werden in aller Regel bei Broschüren, Zeitschriften und Flyern erstellt, aber auch beispielsweise beim Verpackungsdruck. Die Nutzenverteilung selbst hängt stark von der Druckmaschine selbst, der Bogengröße, aber auch vom Druckbild des jeweiligen Produktes ab. Durchaus verwirrend kann es daher für den Laien sein, Druckbögen zu erblicken, auf denen die Motive in scheinbar wirrer Abfolge über- und untereinander platziert worden sind. Etwas verständlicher wird dieses Verfahren dann aber, wenn du dir vorstellst, deine und die Visitenkarten deiner Kollegen zu bestellen bzw. für Testzwecke auf dem eigenen Drucker auszugeben.

Im Digitaldruck wird meist sortenrein produziert um die Weiterverarbeitung zu vereinfachen

Hierfür ein Beispiel: Eine Visitenkarte lässt sich knapp 4–6 Mal (je nach Größe der Karte und Ausrichtung auf dem Bogen) auf einem A4 großen Bürodruckpapier verteilen. Stell dir also vor, dass du und deine anderen 50 Kollegen Visitenkarten bestellen und ihr vorher prüfen wollt, ob alles in Ordnung ist. Hierfür würdest du dann wahrscheinlich eben nicht 40 Ausdrucke machen, sondern die Visitenkarten auf knapp 12 oder 13 A4-Seiten verteilen – und das Papier also auch besser »nutzen«. Wenn du dieses Beispiel auf eine Gesamtbestellung von je 50 Visitenkarten je Kollege hochrechnest, kommt einiges an Papier zusammen, das durch Nutzen gespart werden kann! Des weitere bieten mehrere Nutzen auf einem Bogen auch die Möglichkeit kostengünstig mehrere Sorten/Motive zu drucken. Wenn »sortenrein« gedruckt wird, wird für jede Motivänderung ein neuer Satz Druckplatten benötigt und diese erhöhen natürlich den Preis. 

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